Infografik Wachstumsmarkt bei Radreisen

ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2018 © ADFC

Radreiseanalyse 2018: Kurzreisen und Ausflüge bei Radfahrenden immer beliebter

76 Prozent der Deutschen fahren Rad, 51 Prozent davon nutzen das Fahrrad für Ausflüge und Reisen. Besonders der Bereich der Tagesausflüge hat 2017 weiter zugenommen. Mehr als jeder Zweite radelt ins Grüne.

Das entspricht rund 167 Millionen Tagesausflügen in der Freizeit. Auch in den Ferien schwingen sich die Deutschen gerne aufs Rad, bei 99 Millionen Ausflügen im Urlaub nutzen sie das Fahrrad. Das ist das Ergebnis der ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2018, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club heute auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin vorgestellt hat. Insgesamt werden die Radreisen kürzer und spontaner, neben dem Naturerlebnis geht es vielen Reisenden darum, neue Regionen kennenzulernen.

2017 gab es erstmalig einen Rückgang der Radreisenden gegenüber dem Vorjahr. Grund hierfür waren Niederschlag und Extremwetter im Sommer. Trotzdem ist der Trend zum Fahrradfahren in der Freizeit ungebrochen. Aufgrund des Wetters gab es eine Verlagerung von Radreisen zu Kurzreise- und Tagestourismus.

Tourismusexpertin Louise Böhler: „Wir sehen, dass der Kurzreisetourismus weiterhin auf einem hohen Niveau ist: 4,5 Millionen Kurzreisende sind am Wochenende mit dem Fahrrad unterwegs, 3,1 Millionen unter der Woche. Zudem haben die Tagesausflüge deutlich zugenommen. Wir empfehlen den Regionen daher, sich auch auf Tages- und Kurzzeitreisende einzustellen.“

Tagesausflügler nutzen mehr Miet- und Elektrofahrräder

Zwei Drittel der Tagesausflügler starten direkt mit dem Fahrrad von ihrem Wohnort. Die Übrigen gelangen mit dem Auto, der Bahn oder dem ÖPNV zu ihren Startpunkten. Hierbei bleiben sie meist in ihrer Region und legen selten mehr als 60 Kilometer zurück. Mit dem Anstieg von Tages- und Kurzzeittourismus werden auch Mietfahrrad-angebote immer wichtiger. 40 Prozent der Tagesausflügler interessieren sich für Mieträder, davon 50 Prozent für Elektrofahrräder.

Tourismusexperte Frank Hofmann: „In einzelnen Regionen sehen wir im Miet-fahrradmarkt gute Ansätze, doch deutschlandweit könnte flächendeckend noch viel mehr passieren. Neben einer guten Qualität müssen die Angebote verlässlicher und leichter auffindbar sein, es muss mehr aktuelle Räder geben sowie eine größere und bessere Auswahl.“

Kurzreisende: Jünger und weiblicher als Radreisende

Im Durchschnitt sind Kurzreisende jünger und unter ihnen befinden sich mehr Frauen. Sie fahren häufiger Sternetouren und mit 55 Kilometern am Tag durchschnittlich 10 Kilometer weniger als Streckenradler. Kurzreisende nutzen häufiger einen Pkw zur Anreise und haben ein höheres Interesse an Mieträdern. Der Anteil der Mountainbikes ist doppelt so hoch. Kurzreisen werden häufiger mit dem Partner unternommen.

Radtourismus bleibt weiterhin attraktiv

87 Prozent der Radreisenden von 2017 wollen 2018 wieder mit dem Rad losfahren. Gleichzeitig planen von denen, die im letzten Jahr keinen Radurlaub gemacht haben, 77 Prozent für 2018 eine Radreise. Tourismusexpertin Louise Böhler: „Für Strecken-radler sind Radfernwege weiterhin interessant. Wir brauchen in Deutschland nicht mehr Radfernwege, sondern starke Leuchttürme mit guter Qualität.“

Starke Orientierung an Empfehlungen

Viele Radreisende orientieren sich bei der Planung an Berichten von Freunden und Familie. Für sie bleibt das Internet mit 86 Prozent für die Vorbereitung die wichtigste Informationsquelle. Klassische Karten sind unterwegs mit 60 Prozent weiterhin wichtig. Jeder zweite nutzt das Smartphone zur Navigation, komoot und Google Maps sind die beliebtesten Apps. Essentiell für die Orientierung vor Ort und entlang der Routen ist nach wie vor eine gute Wegweisung mit 74 Prozent.

Elberadweg bleibt Deutschlands Liebling

Zum 14. Mal in Folge liegt der Elberadweg in der Gunst der Radreisenden ganz vorn. Allerdings wird der Abstand zu den nachfolgenden Vier-Sterne-ADFC-Qualitätsrad-routen Weser-Radweg und RuhrtalRadweg geringer. Neu auf Platz 5 ist der EmsRadweg. Die aktuelle Liste der zehn beliebtesten Radfernwege sowie Pressefotos finden Sie im Downloadbereich

Beliebteste Radregionen

Nach Bayern liegen auf den drei Folgeplätzen Regionen im und um das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Tourismus-Expertin Louise Böhler: „Nordrhein-Westfalen oder auch das Ruhrgebiet haben verstanden, was wichtig ist: Sie setzen auf qualitativ hochwertige Angebote und innovatives Marketing. Außerdem betrachten sie Freizeit- und Alltagsverkehr zusammen. Das schafft Synergien. Der RS1 ist nicht nur für Alltagsradler, sondern auch für Radtouristen ein Highlight.“

Hintergrund zur Radreiseanalyse

Die ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse ist eine repräsentative Online-Befragung unter 8.700 Bundesbürgern. Die Befragung wurde im Winter 2017/2018 zum 19. Mal durchgeführt, zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Partner Travelbike. Als Radreise wurde eine Reise definiert, die das Radfahren als eines der Hauptmotive hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst. Die vollständigen Ergebnisse der Studie finden Sie in der Präsentation zur ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2018.

Hinweise für Redaktionen: Linkempfehlungen zum Thema, Ihren Ansprechpartner sowie Pressebilder finden Sie im Artikel im blauen Servicekasten.

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Radreisende auf dem Elberadweg

Radreisende auf dem Elberadweg

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Infografik Wachstumsmarkt bei Radreisen

ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse: Infografik Wachstumsmarkt bei Radreisen

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ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2018: Beliebteste Radrouten in Deutschland

ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2018: Beliebteste Radrouten in Deutschland

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https://kreis-aurich.adfc.de/pressemitteilung/radreiseanalyse-2018-kurzreisen-und-ausfluege-bei-radfahrenden-immer-beliebter

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen. Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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